Ein Mann spricht über Feminismus – und wir hören hin. Warum? Weil er nicht über Frauen redet, sondern mit Männern. Und weil er endlich erklärt, was andere nicht mal sehen wollen.

Ein Feminist mit Bart. Und Haltung.

Patrick van Lier ist groß, weiß, hetero, cis – also alles, was gesellschaftlich noch immer mit Macht, Einfluss und Patriarchat verknüpft ist. Der Typ, dem viele Frauen nachts auf der Straße lieber nicht begegnen wollen.

Aber Patrick ist anders. Er sieht das System – und er stellt sich dagegen. Laut. Klug. Unbequem. Unter dem Namen Feministo Explains räumt er auf Instagram auf – mit Bullshit, mit Klischees, mit männlicher Bequemlichkeit. Und ja, mit sich selbst.

„Ich bin der Prototyp des Profiteurs. Aber ich will das nicht mehr sein.“

Erst kam die Liebe. Dann die Erkenntnis

Zum Feminismus kam Patrick nicht über Bücher – sondern über Begegnungen. Zuerst war da seine Mutter: alleinerziehend, drei Kinder, drei Jobs – ein Vorbild an Stärke und Resilienz. Später seine Frau, die ihn mit feministischen Themen konfrontierte, immer wieder, immer klarer – bis er nicht mehr wegsehen konnte. Der Rest? Eine Geschichte über Mut, Veränderung und Haltung.

Heute ist Patrick Vater von drei Kindern, darunter eine Tochter, und schreibt ein Buch – für Männer. Ein Level-Guide für alle, die denken: Feminismus? Ach, das ist nichts für mich. Doch. Ist es. Gerade für euch.

„Ich habe nicht plötzlich Feminismus verstanden. Ich habe irgendwann nur nicht mehr weggesehen.“

Wenn Männer über Menopause reden – und keine Frau dabei ist

Patrick spricht über das, was sonst unter dem Männertisch bleibt. Sexistische Witze in der Bar. Flachwitze über Kolleginnen. Einer der Momente, bei denen Patrick selbst kaum glauben konnte, was er sah: Ein TV-Panel zur Menopause. Mit sieben Männern. Und keiner Frau.

Was klingt wie ein Sketch aus einer Feminismus-Parodie, war bittere Realität – und lief 2023 tatsächlich im französischen Nachrichtensender CNews.

Dort diskutierten ein paar selbsternannte Experten, darunter ein Gynäkologe und konservative Talkshow-Gäste, über die Wechseljahre – und zwar darüber, wie anstrengend diese Phase für Männer und Kinder sei. O-Ton:

„Diese Frauen öffnen ständig die Fenster, obwohl es draußen eiskalt ist.“

Für Patrick ist das nicht nur bizarr, sondern symptomatisch: „Das ist Mansplaining auf Panel-Niveau. Männer erklären Dinge, die sie nie selbst erleben werden – ohne zu merken, wie absurd das ist.“

Er nimmt genau solche Beispiele zum Anlass, öffentlich Haltung zu zeigen – und vor allem: anderen Männern zu zeigen, wie man es besser macht.

Insta statt Elfenbeinturm

Was als kleiner Account begann, ist inzwischen eine wachsende Bewegung: Tausende Follower:innen, davon 20 % Männer. Jeden Tag schreiben ihm Männer, die sagen: „Danke, ich hab das nie so gesehen.“ Und Frauen, die sagen: „Endlich einer, der’s sagt.“

Natürlich gibt’s auch Hate. Männer, die ihn als Verräter beschimpfen. Frauen, die misstrauisch sind. Und ja – das ist okay. Vertrauen muss man sich verdienen. Patrick weiß das. Er bleibt dran. Jeden Tag.

Haltung statt Heldenpose – was Patrick wirklich antreibt

Patrick geht es nicht um Aufmerksamkeit, Applaus oder moralische Überlegenheit. Er will Wirkung. Veränderung. Und Männer, die begreifen, dass sie Teil eines Systems sind – und die Verantwortung übernehmen, dieses System mitzugestalten. Nicht durch Schuld oder Scham, sondern durch Haltung.

Und was hat das mit dir zu tun?

Alles. Denn Gleichstellung ist kein Frauending. Es ist ein Menschending. Und wir brauchen Männer wie Patrick, die mit uns kämpfen. Nicht für uns, sondern mit uns.

Wir bei Belle&Yell glauben: Die echte Veränderung kommt dann, wenn mehr Männer wie Patrick aufstehen, laut werden, zuhören, mitlernen – und vor allem: mitgestalten.

Feminismus ist nicht das Gegenteil von Männlichkeit. Sondern ihre Weiterentwicklung.

📣 Du willst mehr von Patrick? Feministo Explains

🔥 Kleine Taten, große Wirkung: Sei ein Ally

  1. Zuhören ohne sofort zu erklären. > Frauen nicht unterbrechen
  2. Hinterfragen, was du für normal hältst. > Weibliche Perspektive einnehmen
  3. Nein sagen, wenn ein Mann übergriffig wird. > Sexismus nicht ignorieren
  4. Ja sagen zur gemeinsamen Verantwortung bei der Care Arbeit. > Männer „helfen“ nicht im Haushalt
  5. Gegensteuern bei rein männlich besetzten Panels > Männerclubs aufbrechen
  6. Mitdenken von Familie im Arbeitsleben > Flexible Arbeitszeiten und Meetings in Kernzeiten anbieten
  7. Bewusstere Erziehung deiner Kinder > Denn Jungs sind nicht immer Rennfahrer und Mädchen nicht immer Prinzessinnen
  8. Checken, ob deine Sprache stimmt > Selbstbewusste Frauen sind nicht „schwierig“
  9. Supporten, wo die Sichtbarkeit fehlt > Frauen eine Bühne geben
  10. Nachmachen, was Patrick vormacht.

„Ich gebe keine Privilegien ab. Ich ermögliche anderen welche.“

Ein Satz, der zeigt, worum es wirklich geht.

Manuela Reibold-Rolinger

Manuela ist eine renommierte Fachanwältin für Baurecht mit über 30 Jahren Berufserfahrung. Sie ist Mitgründerin von Belle&Yell und eine gefragte Keynote-Speakerin, Autorin und TV-Moderatorin, u.a. im ZDF, ARD, RTL und VOX. Als Unternehmerin hat sie ihre eigene Anwaltskanzlei, Online-Programme und Podcasts ins Leben gerufen und gibt ihr Fachwissen weithin weiter. Ihre ehrenamtliche Arbeit konzentriert sich auf die Kriminalitätsprävention und die Unterstützung von Frauen in Unternehmensnetzwerken. Sie ist eine leidenschaftliche Sportlerin, die seit Jahren ihre Freizeit dem Kitesurfen, Skifahren, Kaltwasserschwimmen und der Erforschung von Longevity widmet. Als Mutter zweier erwachsener Kinder und frischgebackene Großmutter geht sie das Leben mit Energie und Neugier an und findet immer wieder die Balance zwischen beruflichem Erfolg und persönlicher Erfüllung.

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