Jede:r, der mich kennt, wird früher oder später von mir mit diesem Thema „belästigt“:„Mach unbedingt Sport – das ist so wichtig!“ Ich bin keine Fitnesstrainerin. Keine Sportinfluencerin. Ich bin einfach eine Frau mit einem vollen Leben, einem Schreibtischjob – und einem ziemlich absurden Ziel: Mit 50 wollte ich surfen lernen.

Klingt romantisch? War es nicht. Denn als ich diesen Entschluss gefasst hatte, zeigte mir mein Körper ziemlich schnell, was Sache ist: nämlich gar nichts. Oder besser gesagt – nichts, was auch nur ansatzweise surftauglich gewesen wäre.

Ich gehörte zu denen, die von sich behaupten: „Ich schwitze nie.“ Ich ging regelmäßig ins Fitnessstudio, so zwei Mal die Woche, hatte sogar einen Trainingsplan. Aber rückblickend war das eher Wellness mit Geräten. Ab und zu bin ich auch mal gelaufen und geschwommen. Aber so richtig Sport war das nicht.

Der Moment der Wahrheit

Ich erinnere mich gut an den Tag, an dem mein Coach beim allerersten Training sagte: „Leg dich auf den Bauch und steh auf.“ Ich musste lachen. Aufstehen? Ich kam überhaupt nicht hoch. Und ich meine: wirklich nicht.

Mach gern den Selbsttest: Leg dich auf den Boden – Bauch, Rücken, egal – und versuch, geschmeidig wieder aufzustehen. Ohne dich irgendwo hochzuziehen oder wie ein Hempel auszusehen. Klingt einfach. Ist es aber oft nicht. Gerade, wenn man viel sitzt.

Das war mein erster Weckruf.

Der zweite kam beim Surfen

Ein Surfer brüllte mir zu: „Da die Welle, die ist super.“ Nur leider konnte ich nicht nach hinten schauen – mein Genick war zu steif. Im Anschluss fiel mir auf: Auch beim Autofahren kann ich nicht mehr zurückblicken, ohne den ganzen Oberkörper mitzudrehen. Ganz klar: Wir schauen ja den ganzen Tag nur geradeaus.

Meine Erkenntnis: Das geht gar nicht. Wenn das so weitergeht, kann ich mir irgendwann nicht mehr die Schuhe zubinden. Oder – ganz ehrlich – nicht mal mehr den Hintern abwischen.

AUF KEINEN FALL.

Fünf Jahre, zwei Sessions pro Woche – und sehr viel Schweiß

Ich habe investiert. In einen Fitness Coach. In meine Kraft. In meine Beweglichkeit. In meine Balance. Und ganz ehrlich? Es war eine der besten Investitionen meines Lebens.

Denn plötzlich standen da Übungen auf dem Plan, bei denen ich dachte: „Das ist doch jetzt nicht ernst gemeint.“ Burpees zum Beispiel. Für die, die das nicht kennen: Du liegst auf dem Bauch, springst in die Hocke – und dann hoch. Klingt harmlos. Ist es aber nicht. Vor allem nicht, wenn du dich vorher als „normal sportlich“ beschrieben hast.

Oder der Büsoball – ein halber, wackeliger Ball, auf den ich raufspringen, auf einem Bein stehen, in die Hocke gehen sollte. Balanceübungen, bei denen man denkt: Das geht doch nie!
Aber plötzlich zeigt dir dein Körper, was er wirklich kann – wenn du ihn richtig trainierst.

Ich habe überall trainiert: auf Kinderspielplätzen, zwischen Klettergerüsten und Rutschen, in Fitnessstudios mit Spiegelwänden und Hantelbänken, in meiner Wohnung – zwischen Couchtisch und Yogamatte, auf Wiesen, bei Sonne und Wind, und wann immer es ging: im Wasser, auf dem Surfbrett.

Und es ist kaum zu fassen: Ich habe das tatsächlich hinbekommen. Aber nicht, weil ich besonders talentiert bin – sondern weil ich drangeblieben bin und auch immer noch dranbleibe. Sport ist Arbeit. Ja. Aber es ist die beste Arbeit, die ich je für mich selbst gemacht habe.

Heute? Fast jeden Tag. Ohne Ausrede.

Das, was ich früher für Sport hielt, war Beschäftigung. Seitdem ich richtig trainiere, weiß ich: Kraft ist kein Zufall. Energie auch nicht.

Ich mache immer noch Krafttraining. Spring- und Balanceübungen. Kombiniert mit Crossfit-Elementen, Calisthenics. Ich liebe Übungen, die alles gleichzeitig fordern: Core, Beine, Arme, Kopf und ich arbeite parallel an meiner Flexibilität und Ausdauer. Deshalb gehe ich an anderen Tagen schwimmen, surfen oder mache Yoga. Und nein, ich liebe Sport nicht. Aber ich liebe, was er mit mir macht.

Ich bin energiegeladener und klarer. Ich habe Kraft – körperlich und mental. Ich habe eine aufrechte Haltung – buchstäblich und im Leben. Ich weiß, wie viel Kraft in mir steckt. Ich weiß, dass mein Körper kein Auslaufmodell ist. Und ich schwitze. Oh ja, ich schwitze. Meine Trainerin sagte damals: „Der Tag wird kommen, da siehst du mich – und fängst an zu schwitzen.“ Sie hatte recht.

Für alle, die glauben, es sei zu spät: Es ist der perfekte Moment

Ich weiß, wie schnell man als Frau aufgibt. Wie oft man hört: „Ab 50 geht’s eh nur noch bergab.“ (eigentlich denkt man das als Frau ja schon mit 40). Das Gegenteil ist der Fall. Seit ich Sport wirklich ernst nehme, geht’s für mich nur noch bergauf. Ich stehe aufrecht, habe eine stolze Brust – nicht vor Eitelkeit, sondern vor Stärke.

Und an alle, die noch zögern: Sucht euch ein Programm. Investiert in einen Coach. Macht es nicht halbherzig. Macht es richtig. Denn das, was viele von uns als „Sport“ bezeichnen, ist oft nur Beschäftigung oder Wellness mit Geräten. Liebe Grüße an alle Frauen auf dem Stepper;-)

Meine Top 5 Übungen für echte Stärke

Aber: Dein Körper, deine Regeln.

Was für mich funktioniert, muss nicht automatisch für dich passen.
Sport ist individuell. Punkt.

Deshalb: Lass dir idealerweise ein auf dich abgestimmtes Programm von einem Coach erstellen. Kläre mögliche Einschränkungen vorher ärztlich ab – vor allem bei Vorerkrankungen, Beschwerden oder wenn du neu einsteigst.

Und dann: Go for it. Mit Plan. Mit Klarheit. Mit Kraft.

🏋️‍♀️ 1. Kniebeugen (Squats)

Was sie bringen: Stärken Beine, Po, Beckenboden und Core – perfekt für Alltag, Haltung und Hormonausgleich.

Nebeneffekt: Wer tief sitzt, kann auch wieder aufstehen – körperlich wie mental.

Variationen:
  • Mit Miniband
  • Sumo-Squat
  • Squat mit Sprung

💪 2. Liegestütze (Push-Ups) – auch auf Knien

Was sie bringen: Brust, Arme, Schultern und Rumpf werden gestärkt. Ideal für Oberkörperkraft und Haltung.

Warum sie wichtig sind: Frauen haben oft weniger Oberkörperkraft – genau deshalb sollten wir sie trainieren.

Variationen:
  • An der Wand starten
  • Auf Knien
  • Ganz klassisch

🌊 3. Unterarmstütz (Plank)

Was sie bringen: Ganzkörperübung mit Fokus auf Core-Stabilität und Körperspannung.

Kleines Mindset-Geschenk: Eine starke Mitte verändert, wie du dich durch den Raum bewegst – und durchs Leben.

Variationen:
  • Seitstütz
  • Dynamische Planks
  • Plank mit Beinheben

🦵 4. Ausfallschritte (Lunges)

Was sie bringen: Trainieren Beinmuskulatur, Gesäß, Gleichgewicht und verbessern die Hüftmobilität.

Was sie zeigen: Stabilität beim Gehen ist Stabilität im Leben – ein stabiler Schritt ist immer wertvoll.

Variationen:
  • Rückwärts-Lunges
  • Walking Lunges
  • Lunges mit Gewicht

🔥 5. Burpees – Die Königin der Ganzkörperübungen

Was sie bringen: Trainieren Beine, Po, Bauch, Rücken, Schultern, Kreislauf – und deinen Willen.

Extra-Boost: Burpees sind wie das Leben: hart, ehrlich, empowernd. Wer sie schafft, sagt auch im Alltag nicht so schnell „Ich kann nicht mehr“.

Variationen:
  • Low-Impact (ohne Sprung, mit Step-Back)
  • Half-Burpee (bis Plank und zurück)
  • Push-Up-Burpee
  • Boxer-Burpee mit Shadow Punch

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