Eines Nachts wachst du schweißgebadet auf – und Donald Trump ist Präsident der USA geworden. So ähnlich fühlen sich viele Frauen, wenn sie das erste Mal mit den Wechseljahren konfrontiert werden. Man sieht sie nicht kommen, man will sie nicht und trotzdem muss man damit irgendwie klarkommen. Die Menopausen-Pionierin und XbyX-Gründerin Peggy Reichelt hat den hohen Leidensdruck von Frauen bei diesem Thema erkannt und ist damit voll durchgestartet.
Wechseljahre – mehr als nur eine kurze Pause
Viele assoziieren die Wechseljahre ausschließlich mit negativen körperlichen Symptomen wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. In Wirklichkeit ist dieser Lebensabschnitt ein vielschichtiger und oft langwieriger Prozess ist, der mit verschiedenen Phasen einhergeht: Perimenopause, Menopause und Postmenopause. Dieser Übergang kann bis zu 15 Jahre oder länger dauern.
Also Augen zu und durch – das gelingt meistens nicht. „Die Wechseljahre sind weit mehr als eine kurze Phase des Unwohlseins oder der körperlichen Umstellung,“ erklärt Peggy. „Vielmehr sind sie ein natürlicher Prozess, der uns Frauen in eine neue Lebensphase führt.“ Die Wechseljahre sind der Übergang in die zweite Lebenshälfte.

Schluss mit dem Stigma um die Wechseljahre
In Deutschland ist 2023 die selbstbewusste Initiative „Wir sind neun Millionen“ gestartet, die das Ziel hat, die Wechseljahre gesellschaftlich zu enttabuisieren und auf die gesundheitspolitische Agenda zu setzen. Denn die Wechseljahre sind nach wie vor ein Tabu, obwohl viele Frauen unter starken Beschwerden leiden. In zahlreichen Kulturen gelten Frauen, die in den Wechseljahren sind, als „alt“ oder „ausrangiert“. Diese Sichtweise ist historisch geprägt und wurzelt in Stereotypen, die Frauen mit dem Ende ihrer Fruchtbarkeit auch den Wert für die Gesellschaft absprechen.
„Wechseljahre sind oft mit einem Gefühl des Verlustes verbunden, aber das muss nicht sein“, sagt Peggy. Sie ermutigt Frauen, sich von negativen gesellschaftlichen Wahrnehmungen zu lösen, dafür ist Wissen entscheidend. „Je mehr wir über die Wechseljahre wissen, desto mehr können wir die Kontrolle über unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit übernehmen.“
Menopower und Longevity
Peggy Reichelt sieht die Wechseljahre als Chance für Frauen, sich neu zu definieren und die Weichen für ein gesundes Altern zu stellen. Stichwort: Longevity. Für Peggy ist die Auseinandersetzung mit den Wechseljahren eng mit der Frage des gesunden Alterns verknüpft. „Wir können den Alterungsprozess nicht aufhalten, aber wir können beeinflussen, wie wir altern,“ sagt Peggy. „Wenn wir uns frühzeitig mit den Wechseljahren und ihren Auswirkungen auseinandersetzen, können wir den Grundstein für ein gesundes und erfülltes Leben legen. Das gilt auch für Frauen, die keine Wechseljahrsymptome haben.“
Mit ihrem Unternehmen XbyX – Women in Balance, das sie 2019 in Berlin mit ihrer Partnerin Monique Leonhardt gegründet hat, gibt sie Frauen konkrete Werkzeuge an die Hand, um das Beste aus dieser Lebensphase herauszuholen. XbyX bietet nicht nur Produkte wie Nahrungsergänzungsmittel an, sondern auch Online-Kurse und eine Community, in der Frauen sich gegenseitig unterstützen können.
Menopower: Praktische Tipps für ein starkes Leben in den Wechseljahren
Mit der Menopause ist das Leben nicht vorbei, sondern es geht noch was – wenn Frau sich mit dem Thema beschäftigt. In ihrem Buch „Women in Balance“ hat Peggy Reichelt die wichtigsten Probleme der Wechseljahre aufgeführt und was Frauen dagegen unternehmen können.
1. Ernährung – Kraftvoll und gesund durch die Wechseljahre
Eine vielfältige und ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre zu unterstützen
- Mehr Gemüse und Proteine: Diese Nährstoffe versorgen den Körper mit Energie und unterstützen den Stoffwechsel, der in den Wechseljahren oft langsamer wird.
- Omega-3-Fettsäuren und Phytoöstrogene: Lebensmittel wie Lachs, Leinöl und Soja enthalten gesunde Fette und pflanzliche Hormone, die das Gleichgewicht im Körper unterstützen und Symptome wie Hitzewallungen mildern können.
- Ballaststoffe und Probiotika: Sie fördern eine gesunde Verdauung, die in den Wechseljahren aufgrund der hormonellen Umstellung oft aus dem Gleichgewicht gerät.
2. Schlaf und Entspannung – Stress reduzieren und die Batterien aufladen
Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren wirken sich oft negativ auf den Schlaf aus. Schlafstörungen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
- Eine feste Schlafroutine: Jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und abends auf intensive Bildschirm-Schau zu verzichten, hilft, den Schlaf zu verbessern.
- Entspannungsmethoden wie Yoga und Meditation: Diese Techniken senken Stresshormone und fördern tieferen Schlaf. Sie bieten eine gute Möglichkeit, Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen.
3. Grenzen setzen und die eigene Balance finden
In den Wechseljahren erleben viele Frauen eine Veränderung ihrer Energie und Belastbarkeit. Es ist wichtig, dies zu akzeptieren und die eigenen Grenzen zu respektieren.
- Prioritäten setzen: Frauen sollten ihre wichtigsten Aufgaben auf den Vormittag legen, wenn die Energie oft am höchsten ist und größere Verpflichtungen bewusst reduzieren.
- „Nein“ sagen lernen: Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Überlastung zu vermeiden, ist in dieser Phase besonders wichtig. Die eigenen Bedürfnisse zu respektieren, kann enorm entlastend wirken und Stress reduzieren.
4. Bewegung und Muskelaufbau – Fit und stark in den Wechseljahren
Eine gute körperliche Fitness ist essenziell, um die Gelenke und Muskeln auch im Alter zu stärken. Empfehlenswert ist eine Kombination aus Krafttraining und Alltagsbewegung:
- Regelmäßiges Krafttraining: Krafttraining ist in den Wechseljahren besonders wichtig, um Muskeln aufzubauen und Knochenschwund (Osteoporose) vorzubeugen. Schon zwei bis drei Einheiten pro Woche können viel bewirken.
- Bewegung in den Alltag einbauen: Auch Alltagsbewegung wie Spazierengehen oder das Treppensteigen stärkt den Körper und verbessert die allgemeine Fitness.
5. Hormone ins Gleichgewicht bringen – Ganzheitliche Unterstützung
Hormone spielen eine zentrale Rolle in den Wechseljahren und beeinflussen viele Körperfunktionen. Das Ziel ist Hormonbalance zu finden, indem nicht nur Östrogen, sondern auch Stress- und Schilddrüsenhormone berücksichtigt werden.
- Gezielte Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung unterstützen den Hormonhaushalt und können helfen, Beschwerden zu lindern.
- Professionelle Beratung in Anspruch nehmen: Falls Symptome sehr belastend sind, ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen und Optionen wie eine Hormontherapie zu besprechen. Manchmal können schon kleine Anpassungen große Erleichterung bringen.

Regula Bathelt
Regula ist Mitgründerin und CEO von Belle&Yell. Als internationale Marketing- und Branding-Expertin hat sie zahlreiche Marken betreut und mit Unternehmen wie AUDI und der Deutschen Telekom zusammengearbeitet. Mit über 30 Jahren unternehmerischer Erfahrung in TV, Werbung und Digital Business verbindet sie Kreativität mit strategischem Weitblick. Sie war als Wirtschaftsjournalistin und TV-Produzentin für Sender wie ZDF, RTL und Pro7 tätig, bis sie 1997 die Kommunikationsagentur SMACK Communications mitgründete. Bis heute unterstützt SMACK innovative und dynamische Unternehmen bei der erfolgreichen Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Regula ist überzeugte Europäerin, Wasser ist ihr Element und sie liebt Lesen, Schreiben, Sport und Hunde.