Wie Profi-Kitesurferin Alina Kornelli gegen den Strom fliegt – und warum Wasser ihr Element ist

Wenn du das erste Mal auf einem Kiteboard stehst, fühlt sich alles falsch an. Zu schnell, zu laut, zu nass. Alina Kornelli hat das nie gestört. Im Gegenteil: Sie liebt es, wenn es kracht. Wenn der Wind ihr ins Gesicht peitscht und das Wasser sie an ihre Grenzen bringt – oder darüber hinaus. Die 25-Jährige ist Profi-Kitesurferin. Und: eine Kämpferin.

Vom Schneestern zur Kitequeen

Schon als Kind war Alina ehrgeizig. Snowboardcross. Training im Schnee. Rennen fahren. Titel holen. Als Jugendliche kam sie in den Bayernkader, wurde bayerische Meisterin und deutsche Jugendmeisterin. Doch irgendwann war da dieser Wunsch: raus aus der Spur. Raus aus dem Korsett. Raus aus der Kälte. Das Meer – das war Freiheit. Und mit dem Kiten kam die Leidenschaft.

Mit 17 dann die Entscheidung: Ich will das professionell machen. Snowboarden oder Kiten? Sie hatte eine Einladung fürs deutsche Snowboard-Team – doch Alina wählte das Wasser. Stieg um auf Kiteboarding – eine Sportart, die nach Präzision, Power und Mut verlangt. 2017 und 2018 wurde sie Vize-Europameisterin in der jugendolympischen Disziplin Slalom. Und bei den Europameisterschaften 2023 sicherte sie sich den 6. Platz in der Disziplin Formula Kite Foil. Ihr Ziel ist nun klar: Olympia.

Der schönste Job der Welt – und der härteste

Was so spielerisch aussieht, ist in Wahrheit Hochleistungssport. Zwei Sessions am Tag. Kondition. Technik. Taktik. Nebenbei: Interviews, Sponsoren, Social Media. „Kiten ist mein Job“, sagt Alina nüchtern. Und: „Ich liebe ihn.“ Selbst wenn die Bedingungen hart sind. Gerade dann.

Denn Kiten ist nicht nur körperlich fordernd – es ist mental brutal. Du kämpfst gegen Naturgewalten. Gegen dich selbst. Gegen Zweifel. Und manchmal auch gegen das System.

„Ich will zeigen, dass man feminin sein kann und trotzdem radikal stark.“

Gegen den Mainstream, für die Mission

Alina ist nicht nur Sportlerin, sondern auch Role Model. Sie kämpft für Gleichstellung im Sport, für mehr Sichtbarkeit von Frauen im Kitesurfen – und für sich selbst. Denn während viele Jungs beim Kiten als cool gelten, müssen Frauen doppelt performen, um ernst genommen zu werden.

Alina will erfolgreich sein – und dabei sie selbst bleiben.“ Dazu gehören auch ihr Look, lange Haare und der Mut, anders zu sein. Alina hat keine Lust, sich zu verbiegen. Weder auf dem Brett noch im Leben.

Kiten als Haltung

Alinas Lieblingsmoment? „Wenn ich über das Wasser fliege und alles stimmt: Wind, Board, Körper.“ Für sie ist Kiten nicht nur ein Sport. Es ist eine Haltung. Eine Entscheidung für Freiheit. Für Kraft. Und gegen Konvention.

Und genau deshalb passt sie perfekt zu Belle&Yell. Weil sie nicht nur fliegt, sondern inspiriert. Weil sie zeigt, dass Power nicht leise sein muss. Und weil sie den Wind nutzt, um in die richtige Richtung zu gehen: vorwärts.

Alina KornelliFacts & Power-Profile

Geboren: 12. Mai 2000 in München
Nationalität: Deutsch-Österreichisch
Disziplin: Formula Kite (Olympisch), Freestyle, Slalom
Heimatclubs: SCK Kammersee (Attersee) (AUT); WCST Starnberger See (D)

@alinakornelli

Erfolge:

🥈 Vize-Europameisterin Slalom 2017

🥉 Deutsche Meisterin 2019 (Gesamtwertung Kitesurf Masters)

🏅 Platz 4 bei den Youth Olympic Games 2018

🌊 Platz 6 bei der Formula-Kite-EM 2023

🎯 Formula Kite Women – Olympia-Debut in Marseille 2024

Was sie ausmacht:

💪 Grenzgängerin zwischen Leistungssport und Lifestyle

🧭 Wechselt 2021 zum österreichischen Verband für neue Perspektiven

🎤 Sichtbare Stimme für Frauen im Kitesport

💡 Steht für Authentizität, Natürlichkeit & Leben in Balance

Lieblingsmoment:

„Wenn ich über das Wasser fliege und alles stimmt: Wind, Board, Körper.“